ATSV bringt Klassenprimus an den Rand einer Niederlage
Zum Abschluss des Jahres 2016 wäre den Keglern des ATSV Freiberg fast noch der ganz große Coup gelungen. Nach dem Sieg in Leipzig forderte man zum Rückrundenauftakt den Spitzenreiter Markranstädt heraus und hatte am Ende nur hauchdünn das Nachsehen. In einem wahren Spitzenspiel übernahmen die Gäste von Beginn an das Kommando und konnten trotz eines Tobias Schröder (642) im Startdurchgang vorerst in Führung gehen. Eben erwähnter Spitzenspieler der Markranstädter zog zwar einsam seine Kreise und gewann klar mit 4:0 sein Duell gegen Robert Mehlhorn, dieser jedoch zeigte ebenfalls eine solide Partie und hielt den Rückstand in Grenzen. Parallel dazu profitierte Michael Hahn von den Nachlässigkeiten seines Kontrahenten Silvio Jabusch und erzeugte so ein leichtes Plus in der Gesamtkegelwertung für Freiberg. Doch damit nicht genug. Wie erhofft konnten im Mitteldurchgang Felix Wagner und Olaf Lange ebenfalls ihre Duelle für sich entscheiden und schraubten dabei den Vorsprung auf 103 Kegel. Die vom Heimteam doch etwas gewagte Aufstellung in diesem Spiel, denn der zuletzt stark aufspielende Lars Parpart und Sascha Sadowski saßen nur auf der Auswechselbank, schien sich bis hierhin als Fehler zu erweisen und so kratzte Freiberg an der Sensation. Auch als sich im abschließenden Durchgang nach den ersten 30 Wurf keine Reduktion des Freiberger Vorsprungs einstellte, glaubte man langsam selber daran, das es doch tatsächlich gelingen könnte, dem Tabellenführer in dessen Wohnzimmer den Sieg streitig zu machen. Doch genau ab diesem Zeitpunkt brachen dann alle Dämme und die Gegenwehr konnte nicht länger aufrecht erhalten werden. Der Markranstädter Kapitän Sebastian Hartmann sah sich nun in der Pflicht, seine offensichtlich falsche Personalentscheidung wieder auszubügeln und spielte wie entfesselt. Aber auch sein Mitstreiter Marcus Bösewetter zog nach schwachem Start nun gewaltig die Zügel an, sodass allein auf den zweiten 30 Wurf der Freiberger Vorsprung um 50 Kegel reduziert werden konnte. Das Blatt schien sich nun zu wenden und Michael Hahn versuchte mit der Hereinnahme von Gerd Tröger den entscheidenden Impuls zu setzen. Doch davon unbeirrt zeigten die Gastgeber auch weiterhin großen Kegelsport und gingen Ihrerseits, und das möchte ich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich erwähnen, erst ca. 40 Wurf vor dem Ende der Partie in Führung. Nun war eigentlich klar, das man die Kegelwertung aller Voraussicht nach wohl doch nicht mehr gewinnen würde und so ruhte die letzte Hoffnung darauf, das Andreas Göthling auf der letzten Bahn die Oberhand behält, sein Spiel holt und damit zumindest das Unentschieden rettet. Es sollte aber einfach nicht sein und der ATSV verlor am Ende knapp mit 3:5 und Minus 29 Kegeln.
„Stolz können wir sein aber auch ein wenig enttäuscht. Letztlich ist das Spiel zwar wie erwartet mit einem Sieg für Markranstädt ausgegangen, aber wir waren verdammt nah dran“. Michael Hahn
SK Markranstädt (3500) 5:3 (3472) ATSV Freiberg
Silvio Jabusch (522) 0,5:3,5 (603) Michael Hahn
Tobias Schröder (642) 4:0 (574) Robert Mehlhorn
Silvio Riedel / Lars Parpart (540) 1:3 (594) Felix Wagner
Mike Chilcott (552) 1:3 (588) Olaf Lange
Sebastian Hartmann (649) 3:1 (529) Andreas Beger / Gerd Tröger
Marcus Bösewetter (595) 3:1 (583) Andreas Göthling